Folgend finden Sie die Zugangsdaten für die Einführungsveranstaltung am 09. April. Das Passwort zu unserem gemeinsamen Learnweb-Ordner erhalten Sie in der Sitzung.

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https://wwu.zoom.us/j/65421659478?pwd=OTB3aDg3UDZ1eEtLSXprWkFTZEZZdz09

 

Meeting-ID: 654 2165 9478

Kenncode: Demo2021

 

Der Kurs beschäftigt sich mit einer der zentralen politischen Herausforderungen unserer Zeit: wie lassen sich über Jahrhunderte erworbene demokratische Ideen und Rechte (Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit…) im Angesicht der globalen ökologischen Krise bewahren, und wie kann die Demokratie dazu beitragen, Lösungsansätze für diese Herausforderungen zu finden? Häufig wird das demokratische System als Teilursache des Problems ausgemacht: Politiker*innen wie Wähler*innen seien von der Komplexität der Klimakrise überfordert, es würden falsche Anreize gesetzt (mehr Arbeitsplätze, weniger Steuern), es zähle nur die eigene Klientel und eben nicht zukünftige Generationen und Nicht-Menschen (belebte und unbelebte Natur), und ökonomische Interessen hätten zu viel Einfluss. Andererseits zeigen gerade globale und (trans-)lokale Entwicklungen, dass es scheinbar doch innerhalb des demokratischen Systems wichtige und wirksame Hebel gibt: Die global verhandelten Sustainable Development Goals (SDGs) führen dazu, dass sich nicht nur Nationalstaaten sondern auch kleine Städte und Kommunen mit Nachhaltigkeitszielen auseinandersetzen, und eine vitale Zivilgesellschaft sowie soziale Bewegungsbündnisse (z.B. Fridays for Future) sind in der Lage, ihren Forderungen Gehör zu verschaffen. Steht die Demokratie also einer wirksamen Bearbeitung der Klimakrise im Weg, oder hält sie alle notwendigen Werkzeuge bereit, um die Gesellschaft auf die notwendigen Veränderungen einzustellen?

 

In diesem Zusammenhang stellen sich weitere, ganz unterschiedliche Fragen, die einer genaueren politikwissenschaftlichen Analyse bedürfen: Welche Unterschiede bestehen in Bezug auf die Ursachenbeschreibungen des menschengemachten Klimawandels, und inwiefern können diese auf demokratische Prozesse und Institutionen zurückgeführt werden? Wie sind bestehende Lösungsansätze zu bewerten? Müssen einzelne Bürger*innen lediglich ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern? Bedarf es (moderater) demokratischer Reformen? Müssen demokratische Institutionen umfassend umstrukturiert werden? Oder muss unsere gesamte Lebensweise („the dominant mode of existence”) radikal verändert werden? Und während einzelne mit Begeisterung auf die Durchsetzungsfähigkeit des „chinesischen Modells” blicken, müssen wir uns vielleicht sogar fragen, ob die Demokratie selbst in Bezug auf ihre Fähigkeit, die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern, in Frage steht?

 

Der Kurs versteht sich als Einführung in hochaktuelle und politisch relevante Debatten an der Schnittstelle von Demokratie und Klimawandel bzw. Demokratie und Nachhaltigkeit. Wir erarbeiten gemeinsam die Grundlagen, wo ökologische Fragestellungen das demokratische System berühren (und umgekehrt), wo die Demokratie Chancen zur Bearbeitung der Klimakrise bietet, und wo hingegen (scheinbar) unüberwindbare Barrieren bestehen. Dazu wird der Kurs in einem ersten Schritt in zentrale Konzepte und den Stand der Wissenschaft einführen (planetarische Grenzen, Grenzen des Wachstums, IPCC Reports, etc.). Danach werden wir uns anschauen, wo ökologische und klimabezogene Fragestellungen das demokratische System konkret betreffen (partizipative Prozesse, Verfassungen, Parteien, etc.). Nachdem wir diese Bausteine parat haben, widmen wir uns konkreten Debatten an der Schnittstelle von Demokratie und Klimakrise: welche Diagnosen bestehen, warum die Demokratie in ökologischen Fragen immer wieder an Grenzen stößt? Welche Modelle werden gegenwärtig diskutiert, um demokratische Prozesse und Institutionen an die rasant fortschreitenden globalen Umweltveränderungen anzupassen?

 

Kursablauf

Das Kurskonzept sieht abwechselnde Phasen synchroner und asynchroner Lehre vor. In den Selbstlernphasen (Phase 1) erarbeiten Sie sich zentrale Kursinhalte anhand spezifischer Aufgabenstellungen. In synchronem Peer-to-Peer Austausch (Phase 2) erarbeiten Sie zusammen mit Kommiliton*innen konkrete Fragestellungen auf Basis Ihrer Erkenntnisse aus der Selbstlernphase. Anschließend diskutieren wir gemeinsam im Plenum (Phase 3) die zentralen Ergebnisse. Hier erwartet Sie zudem weiterer Input in Form von kürzeren Vorlesungen und methodisch angeleiteten Aufgaben. Während Sie sich die Bearbeitung von Phase 1 und Phase 2 innerhalb eines bestimmten Zeitraums frei einteilen können, ist es besonders wichtig, dass Sie frühzeitig sicherstellen, dass Sie zu den Plenumsterminen anwesend sein können, da diese Termine für den erfolgreichen Kursabschluss zentral sind. Wir treffen uns synchron über die Plattform ZOOM zu folgenden Terminen:

 

  • Einführungsveranstaltung: 09. April 2021, 10:15-11:45 Uhr
  • Plenumssitzung 1: 21. Mai 2021, 9:00-12:00 Uhr
  • Plenumssitzung 2: 02. Juli 2021, 9:00-12:00 Uhr

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2021