Weit mehr als in der Moderne standen sich im Mittelalter die Gesellschaft der Laien und die Welt der Kirche gegenüber. Zu jener gehörten die Kaiser und Könige, aber auch die Bürger und Bauern, Männer wie Frauen, zu dieser der Papst und die Bischöfe, aber auch einfache Mönche und Pfarrpriester ebenso wie Nonnen. In adeligen wie stadtbürgerlichen Familien gab es Laien und Kleriker gleichermaßen. Für sozial hochrangige Personen war die Karriere in der Kirche eine ebenso interessante Alternative wie der Werdegang als Laie. Kirche und Gesellschaft waren voneinander unterschieden, aber auch vielfach durchdrungen. Sie standen für verschiedenen Lebensformen und zugleich für politische Machtformationen. Ihr Miteinander prägte das Leben der Menschen, ihre Konflikte führten zu folgenreichen Unruhen. Für die Geschichte des Mittelalters ist das Verhältnis von Kirche und Gesellschaft eines der vielfältigsten und farbigsten Kapitel.

Das Proseminar führt exemplarisch anhand des Themas in die Geschichte des europäischen Mittelalters ein und macht vertraut mit den Arbeitsmethoden, Fragestellungen und Grundkenntnissen zum Studium der mittelalterlichen Geschichte.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2021
ePortfolio: No