Max Weber ist vor allem durch die sogenannte Protestantismus-Kapitalismus-These vielen Soziologen, Wirtschaftswissenschaftlern und Religionswissenschaftlern bekannt geworden. Diese berühmte These ist eindeutig eine religionssoziologische: Das innerweltliche Handeln wird hier von einem Bewusstsein bestimmt, das die historisch gewachsenen Relationen zwischen den sozialen Sphären (Wirtschaft, Religion, Politik etc.) nachhaltig verändert. Das Verhältnis der Soziologie zur Geschichte erweist sich hier als sehr komplex. Weber hatte ebenfalls außereuropäische Kulturen im Blick und strebte nach einer wertfreien soziologischen Beschreibung jener Kulturen: Wie setzte er dies um? Ist eine wertfreie Beschreibung einer fremden Kultur/Religion möglich? Was ist Herrschaft und wie lassen sich Formen von Herrschaft sinnvoll vergleichend darstellen? Wie bilden sich religiöse Gemeinschaften? Diesen und weiteren Fragen wollen wir im Seminar nachgehen. Um dies leisten zu können, werden ausgewählte Texte Webers und anderer Autoren, die sich in seiner Tradition sehen, gelesen und besprochen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2021