Epische Kurz- oder Kleinformen sind literarische Miniaturen, die Schülerinnen und Schüler in ihrer gesamten Schullaufbahn begegnen und bereits im Deutschunterricht der Grundschule zum Einsatz kommen. Neben dem (vermeintlichen) unterrichtsökonomischen Argument, dass diese Texte durch ihre Kürze zugleich auch einfacher zu lesen seien und damit weniger Unterrichtszeit in Anspruch nehmen, trägt vor allem die Praxis des Literaturunterrichts selbst dazu bei, dass der Einsatz dieser Texte bereits in der Grundschule als kaum mehr umstritten angesehen werden kann: Denn schon die Lesebücher der Grundschule bieten eine Vielzahl epischer Kleinformen an, zu denen neben dem Märchen etwa auch Kurzgeschichten, Sagen oder Fabeln gehören.

 

Es lohnt also, die Vielzahl epischer Kleinformen und ihren möglichen Einsatz im Literaturunterricht genauer in den Blick zu nehmen, um deren durchaus unterschiedliches didaktisches Potenzial herzuleiten und zu diskutieren. Diesem Ziel nähern wir uns im Seminar über die Beschäftigung mit der Theorie einzelner Formen und eine fundierte Auseinandersetzung mit den Zielen des Literaturunterrichts in der Grundschule. Dabei werden Analyse- und Interpretationsverfahren ebenso eine Rolle spielen wie Konzepte Literarischer, Kultureller und Ästhetischer Bildung bzw. Literarischen Lernens.

 

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2021