Mit der an der westlichen Küste Kleinasiens bzw. der heutigen Türkei gelegenen antiken Stadt Ephesos steht der Historiker in zweierlei Hinsicht vor einem Forschungsgegenstand der Superlative: zum einen, da sich diese Stadt spätestens in der römischen Kaiserzeit zu einer der größten und schillerndsten Metropolen des Imperium Romanum entwickelte und mit Fug und Recht als antike Weltstadt zu bezeichnen ist; zum anderen deswegen, weil das für das 3. Jh. v. bis ins 6./7. Jh. n. Chr. dokumentierte hellenistisch-römisch-spätantike Stadtgebiet nicht von einer modernen Siedlung überbaut und durch archäologische Funde gekennzeichnet ist, die – im Zusammenspiel mit einer reichen literarischen Überlieferung zu Ephesos – in Kleinasien ihresgleichen suchen. Diese Quellenlage macht Ephesos zu einer wahren Schatzkammer für verschiedenste historische Fragen, die im Hauptseminar mit einem Fokus auf die griechisch-römische Zeit thematisiert und von den Teilnehmer*innen eingehend aufgearbeitet werden sollen. Dabei ist neben den geschichtlichen Ereignissen und Abläufen in der Entwicklung der Stadt und deren sozialem, ökonomischem, kulturellem und baulichem Gepräge besonders auf einen markanten Aspekt von Ephesos einzugehen: die verschiedenen religiösen Gruppierungen und Kulte, die dort beheimatet waren oder Fuß fassten.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2021