„Fridays for Future” oder das Weltklimaabkommen, ökologische Fußabdrücke oder die Folgen der Corona-Pandemie für die Natur, Automobile mit Hybrid- bzw. Elektroantrieb oder die CO2-Steuer: Das Bewusstsein für die Umwelt scheint größer denn je – Konflikte und heftige Kontroversen inbegriffen. Dieser stark von der Gegenwart geprägte Eindruck verstellt unseren Blick allerdings darauf, dass auch in der Vergangenheit intensiv über die Wechselwirkungen zwischen Menschen und Natur reflektiert wurde. Die Übung möchte diesen Spuren in lokalhistorischer Perspektive nachgehen. Indem die Stadt Münster und ihr Umland in den Blick genommen wird, sollen Folgen von Industrialisierung, Urbanisierung und den Ausprägungen der Konsumgesellschaft mit ihren Folgen für die Umwelt vor Ort und deren Wahrnehmung untersucht werden, und zwar seit dem Kaiserreich bis in die 1930er Jahre. Exemplarisch sollen anhand unterschiedlicher umweltgeschichtlich relevanter Themen – etwa zu Aspekten wie Müll, Hygiene, Kanalisation, Wasser- und Luftverschmutzung, Naturforschung und Heimatschutzbewegung – zentrale zeitgenössische Praktiken und Debatten erschlossen und problematisiert werden.

In der Übung arbeiten wir mit Quellen aus dem Stadtarchiv Münster. Auf dieser Basis erschließen die Teilnehmenden eigenständig Themengebiete und vertiefen an konkreten Beispielen umwelthistorische Aspekte der Stadtgeschichte Münsters. Angesichts der geplanten aktiven Forschungsaktivität werden eine entsprechende Bereitschaft vorausgesetzt und Vorkenntnisse mit archivalischen Quellen erwünscht. Bitte melden Sie sich unter christoph.lorke@wwu.de für die Übung an. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2021