Der Begriff des Diskurses ist von der deskriptiv-kritischen Perspektive Foucaults und der deskriptiv-normativen Fassung Habermas‘ geprägt. Diskursanalyse ist eine Methode, die sich auf das poststrukturalistische Denken Foucaults gründet. Dabei werden mündliche und schriftliche Äußerungen, aber auch Institutionen und Akteure als a) Ausdruck einer bestimmten, historisch formierten Denkweise und b) als Positionen in einer Machtkonstellation gesehen. Insofern ist keine Äußerung ‚unschuldig‘, sondern immer hervorgebracht von Regeln über das Denk- und Sagbare sowie von Abgrenzungen und Annäherungen von und an Machtzentren. Sowohl die Institution Schule als solche als auch die Akteure SuS und Leher*innen sind immer auch gleichzeitig Teilnehmer*innen an verschiedenen gesellschaftlichen Diskursen. Aber auch die im Unterricht behandelten Äußerungen aus vergangenen Zeiten stellen Diskurspositionen dar. Ausgehend von einführenden Beschreibungen der Diskursanalyse und einigen Beispielen Foucaults soll geprüft werden, wie a) Unterricht aus einer diskursanalytischen Perspektive wahrgenommen werden kann und b) ob und wie diese philosophische Methode im Unterricht einsetzbar ist.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2021
ePortfolio: Nein