In den 960er Jahren tritt mit Miezsko I. der erste historisch bezeugte polnische Herrscher ins Licht der Geschichte. Bis zum Tod König Kasimirs des Großen im Jahr 1370 haben er und seine Nachkommen, die Herrscherdynastie der Piasten, über vier Jahrhunderte lang die Geschicke der polnischen Länder bestimmt. Wie ist es ihnen gelungen, ihre großräumige Herrschaft aufzurichten, diese gegenüber inneren und äußeren Konkurrenten durchzusetzen, zu festigen und zu erweitern? Wie haben sie ihrem Reich Anerkennung nach Außen verschafft und wie haben sie es im Innern ausgestaltet und organisiert? Welche Rolle hat das piastische Polen als politischer, kultureller und wirtschaftlicher Faktor im östlichen Europa und zugleich als ein integraler Bestandteil der lateinisch-christlichen Welt gespielt? Ausgehend von diesen Fragen wird die Vorlesung einen Überblick über die mittelalterliche Geschichte Polens unter besonderer Berücksichtigung von „Herrschaft“ und „Gesellschaft“ geben.
- Lehrende/r: Eduard Mühle