Paris als Kristallisationspunkt kultureller und zivilisatorischer Lebensformen spielt für Dichter und Literaten, Maler und Kritiker, Historiker und Naturwissenschaftler vor allem seit der Ausbildung der Stadt zur Hauptstadt und Metropole eine bedeutende Rolle. Aus der Fülle der reichhaltigen historischen, kunst-, architektur- sowie literaturgeschichtlichen und philologischen Literatur zur Hauptstadt Paris werden wir eine repräsentative Auswahl für unsere Lektüre treffen.
Ziel des Seminars ist es, den Stud. einen historischen und topographischen Einblick und Überblick zu vermitteln, der sie mit wichtigen Daten der Pariser Stadtgeschichte und Topographie vertraut macht. Für die Ausbildung und Verlebendigung der städtischen Räume sind das Buch – das in Pariser Ateliers und in Druckerwerkstätten hergestellt wird – sowie das Gespräch über Literatur – die conversation, wie sie zumeist in den von Frauen geführten Salons gepflegt wird – für die Verbreitung von Wissen sowie diskursiven Umgangsformen entscheidend. In literarischen Werken werden allererst jene vielschichtigen Lebensräume beobachtet, beschrieben und deutend erfasst, die die städtische Wirklichkeit ausmachen. Erst Versprachlichung macht Paris erfahrbar. In der Textauswahl werden wir – auch nach Interesse der Stud. – literarische Autoren vom Mittelalter bis in die Moderne berücksichtigen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2021