Freiheit ist ein zentraler Begriff des politischen Denkens und des sozialen Lebens allgemein. Hierin herrscht weitgehende Einigkeit. Allerdings haben Ideengeschichte und Philosophie sowie Alltag und politische Praxis ganz unterschiedliche und nicht selten einander widersprechende Konzepte von Freiheit hervorgebracht. Freiheit wird unterschiedliche fundiert und begründet und unterschiedliche Konzepte von Freiheit ziehen häufig ebenso unterschiedliche Vorstellungen über die institutionelle Ausgestaltung von Gesellschaften und legitimes politisches Agieren nach sich. Unter dem Etikett der Freiheit sind in der Historie liberal-demokratische Gemeinwesen entstanden, haben sich kapitalistische Wirtschaftsweisen etabliert und das soziale Leben wesentlich gewandelt. Andererseits sind im Namen der Freiheit auch wiederkehrend Extremisten angetreten, um soziale Verhältnisse radikal zu verändern und wurden autoritäre und totalitäre Systeme installiert. Wie ist es zu erklären, dass Freiheit verschieden verstanden wird und ganz unterschiedliche soziale und politische Implikationen aus ihr abgeleitet werden? Dieser Frage versucht der Kurs nachzugehen, in dem ein heterogenes Spektrum politik-theoretischer, philosophischer und ökonomischer Beiträge herangezogen und Beispiele der politischen Praxis analysiert werden.

 

Das Seminar findet in sieben Sitzungen doppelter Länge statt.

 

 

Studienleistung: Referat zu einem der zu behandelnden Ansätze.

 

 

Prüfungsleistung: Hausarbeit zu einem selbst gewählten Thema aus dem Umfeld des Seminarthemas.

 

 

Literatur zur Vorbereitung

 

-          Berlin, Isaiah (1969): Two Concepts of Liberty. In: Isaiah Berlin: Four Essays on Liberty. Ox-ford: Oxford University Press, S. 118–172.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2021