Die Übung fragt zunächst einmal grundsätzlich nach der Bedeutung geschichtskultureller Phänomene für das historische Lernen im Geschichtsunterricht: Bereits bei erstem Hinsehen wird deutlich, dass Schüler außerhalb des Unterrichts im weit größerem Ausmaß mit Geschichte bzw. den verschiedenen Repräsentationsformen von Geschichte konfrontiert werden. Welche Funktion kann der Geschichtsunterricht in einer Lernumgebung einnehmen, die - nicht zuletzt durch die Digitalisierung - durch eine ständige und vergleichsweise 'bequeme' Verfügbarkeit etwa von Dokumentationen, aber auch historischen Spielfilmen geprägt ist. Mit Bernd Schönemann soll dabei auf einer theoretischen Ebene besonders die Unterhaltung als ein geschichtskulturelles Leitmuster der Postmoderne identifiziert und diskutiert werden. Des Weiteren werden in der Übung praxisorientierte Beispiele, etwa aus dem o.g. Bereich der visuellen Medien, thematisiert und im Hinblick auf ihre Eignung für den Geschichtsunterricht untersucht.
Ausgehend von diesen Erfahrungen soll diskutiert werden, warum gerade die westlichen Gesellschaften - allem scheinbaren Interesse am Historischen zum Trotz- insbesondere mit der eigenen Geschichte zusehend zu fremdeln scheinen, wie Alexander Grau in der Neuen Zürcher Zeitung vom 18.11.2020, etwa mit Blick auf das Schleifen von Denkmälern oder die Umbenennung von Straßen und Plätzen, diagnostizierte.

Das Seminar ist zunächst als Präsenzveranstaltung konzipiert. Ein Wechsel zu hybriden bzw. vollständig digitalen Lehr- und Lernformen ist jedoch - ja nach aktueller Verordnung - jederzeit möglich.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2021