Vor 150 Jahren eroberten italienische Truppen Rom. Der Kirchenstaat war Geschichte und der Papst wurde zum selbsterklärten „Gefangenen im Vatikan“. Trotz fortlaufender Säkularisierungsprozesse verlor der Papst seine Rolle in der Politik jedoch nicht. In den Transformationen der Moderne gelang dem Papst vielmehr ein Aufstieg als transnationaler Akteur der Weltpolitik mit eigenem Microstaat und seiner Völkerrechtssubjektivität als Heiliger Stuhl.

 

Das Seminar behandelt in den Pontifikaten der letzten 150 Jahre das Papsttum als Fallbeispiel eines erfolgreichen religiösen und politischen Akteurs und verhandelt darüber Varianten der Konstellation von Politik und Religion vom Nationalliberalismus des 19. Jahrhunderts über Faschismus, Kommunismus und Christdemokratie des 20. Jahrhunderts bis zu den Auseinandersetzungen der Globalisierung des 21. Jahrhunderts.

 

 

Literatur zur Einführung:

 

Mariano Barbato (Hrsg.), The Pope, the Public, and International Relations. Postsecular Transformations (Cham: Palgrave 2020).

Mariano Barbato und Stefan Heid (Hrsg.), Macht und Mobilisierung. Der politische Aufstieg des Papsttums seit dem Ausgang des 19. Jahrhunderts (Freiburg: Herder 2020).

 

 

Studienleistung: Referat und Lektüre

 

Prüfungsleistung: Hausarbeit nach der maßgeblichen Prüfungsordnung.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2021