Gewalt hat einen schlechten Ruf. Und doch kommt Gewalthandeln sowohl eine ordnungszerstörende wie eine ordnungskonstituierende Funktion zu: Polizei und Militär als institutionalisierte Formen des staatlichen Gewaltmonopols sorgen für die Aufrechterhaltung einer gegebenen politischen Ordnung und greifen hierfür auf Gewaltmittel zurück. Im Idealfall wird auf diese Weise "Sicherheit" geschaffen oder wiederhergestellt - mitunter aber auch neue Gewalt erzeugt. Im Rahmen dieses Seminars wollen wir diese Ambivalenz von Gewalt speziell unter politischen Vorzeichen analysieren: Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit Spielarten politischer Gewalt, wobei neben staatlichen auch nichtstaatliche Akteur(sgruppen) Beachtung finden werden. Ziel ist es, neben einer Schär-fung des Begriffs der Gewalt den Ort von und für Gewalt im Rahmen politischer Verhältnisse näher zu be-stimmen. Das Seminar ist an der Schnittstelle von Gewaltsoziologie und Politischer Soziologie angesiedelt. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Seminars werden keine besonderen Vorkenntnisse erwartet, wohl aber die Bereitschaft, sich mit theoretischen Ansätzen sowie empirischen Befunden aus den genannten For-schungsfeldern auseinanderzusetzen und diese mit anderen zu diskutieren. Dies setzt eine eigenverantwortliche Vorbereitung anhand der bereitgestellten Texte sowie ggf. weiterer Materialien im Vorfeld der Seminarsitzungen voraus.

Die Veranstaltung wird als Blockseminar durchgeführt. Die Termine der einzelnen Treffen sind:

Freitag, 6. November 2020, von 14:15 Uhr bis 17:30 Uhr

Freitag, 4. Dezember 2020, von 14:15 Uhr bis 17:30 Uhr

Samstag, 5. Dezember 2020, von 9:15 Uhr bis 17:00 Uhr

Freitag, 15. Januar 2021, von 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Samstag, 16. Januar 2021, von 9:15 Uhr bis 15:00 Uhr

Eine verbindliche Anmeldung für das Seminar erfolgt beim ersten Treffen am 6. November 2020.

Kontakt für Rückfragen zum Seminar: nina.leonhard@uni-muenster.de

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2020/21