Kaum ein Phänomen hat die öffentliche Aufmerksamkeit und Politikwissenschaft derart geprägt wie der Populismus. Ob Donald Trump, Narendra Modi, Geert Wilders, Marine Le Pen, Boris Johnson oder Viktor Orbán, sogenannte Populisten scheinen stetig an politischer Bedeutung zu gewinnen. Der Begriff des Populismus ist aber nicht nur Einzelpersonen vorbehalten, sondern wird auch im Zusammenhang mit politischen Parteien wie der AfD oder Bewegungen wie PEGIDA thematisiert. Welche Merkmale eine Einordnung der aufgezählten Personen oder Organisationen als populistisch erlauben, ist jedoch umstritten. So wird der Vorwurf des Populismus von politischen Akteuren auch normativ zur Diskreditierung politischer Gegner verwendet und der Begriff wird im allgemeinen Sprachgebrauch oftmals sehr diffus verwendet. Zwar ist die die wissenschaftliche Forschung zum Populismus in den letzten Jahren exponentiell gewachsen, über die Frage wie sich das Phänomen genau bestimmen und erklären lässt, herrscht jedoch weiterhin nur begrenzter Konsens.

 

In diesem Kontext hat die Veranstaltung zum Ziel den Studierenden einen Überblick über ausgewählte Themenfelder und aktuelle Debatten in der Populismusforschung zu vermitteln.

 

Der Kurs richtet sich an Studierende im ersten Semester und kann ohne Vorkenntnisse des Themas belegt werden. Inhaltlich ist der Kurs ist in vier Themenbereiche gegliedert: Erstens wird in der Veranstaltung der Populismusbegriff grundsätzlich problematisiert. Hier werden möglichen Definitionen von Populismus als Ideologie, Strategie und politischer Stil angesprochen, wobei ebenso die Unterscheidung zwischen Links- und Rechtspopulismus näher beleuchtet wird. Im zweiten Teil der Veranstaltung werden dann potenzielle Erklärungsansätze für das Aufkommen von Populismus besprochen, während im dritten Teil den Auswirkungen auf die Demokratie nachgegangen wird. Im abschließenden vierten Teil soll im Kurs diskutiert werden, ob man Populismus entgegnen sollte und welche Gegenstrategien und Antworten Anwendung finden könnten.

 

Darüber hinaus findet im Kurs eine Einführung in die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens statt.

 

 

Anforderungen und Gestaltung des Kurses

 

Für den Kurs ist eine Mischung aus Elementen der asynchronen Online-Lehre und (sofern die Umstände es erlauben) Präsensveranstaltungen in Kleingruppen geplant.

 

Zum erfolgreichen Bestehen des Kurses wird eine aktive Teilnahme und ausgiebige Lektüre der bereitgestellten Literatur dringend empfohlen. Darüber hinaus ist die Erbringung einer Studienleistung sowie ggfs. einer Prüfungsleistung erforderlich.

 

  • Studienleistung: Verfassen eines Exposés für die eigene Seminararbeit und Teilnahme am Review Verfahren.
  • Prüfungsleistung: Verfassen einer Seminararbeit den Vorgaben der jeweiligen Prüfungsordnung entsprechend (spätester Abgabetermin 15.03.2021).

 

Einführende Literatur

Jörke, Dirk und Veith Selk. 2017. Theorien des Populismus zur Einführung. Junius Verlag: Hamburg.

Moffit, Benjamin. 2020. Populism. Cambridge: Polity Press.

Mudde, Cas und Cristóbal Rovira Kaltwasser. 2017. Populism. A Very Short Introduction. Oxford: Oxford University Press.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2020/21