Mehrsprachigkeit stellt nicht nur in Deutschland den Regelfall dar. Die sprachstrukturellen und sozialen Implikationen von Mehrsprachigkeit in einer Gesellschaft sind vielfältig. Aus dieser Vielfalt sollen im Seminar Aspekte herausgegriffen und vertieft besprochen werden, die einen Einfluss auf die Ausgestaltung des Deutschunterrichts haben.

Zum Einstieg und in der ersten Hälfte des Semesters soll der Zusammenhang von Migration und Sprache sowie sprachliche Vielfalt thematisiert werden, etwa mit der Frage danach, wie sich Mehrsprachigkeit in Institutionen und bei Individuen beobachten lässt, welche Kontexte der mehrsprachigen Kommunikation in der deutschen Gesellschaft relevant erscheinen und welche Folgen der Sprachkontakt sozial und strukturell hat. Die sprachliche Identität mehrsprachiger Schüler und Schülerinnen im deutschen Bildungssystem bildet den Punkt, an dem das Seminar in der zweiten Hälfte des Semesters sich mit Mehrsprachigkeit im Zusammenhang mit dem Deutschunterricht beschäftigen wird. Themenbereiche, die im Zusammenhang mit dem Eerwerb des Deutschen als Zweitsprpache und der Vermittlung des Deutschen im Deutschunterricht in der Sekunarstufe stehen - wie z.B. Möglichkeiten der Sprachstandsdiagnose, Fähigkeiten der Schüler und Schülerinnen in den Bereichen 'Lesen' und 'Schreiben' (aber auch der 'Unterrichtsdiskurs' und Lehrer-Schüler-Interaktionen) -, werden anhand authentischer Daten im Seminar analysiert und diskutiert.

Für die Leistungserbringung werden sowohl mündliche als auch schriftliche Formen zur Auswahl gestellt, d.h. Referate (einzeln oder in Gruppen) zu ausgewählten Aspekten der sprachlichen Vielfalt/Sprache und Migration oder schriftliche Analysen authentischer Materialien (Unterrichtsinteraktion, Schülerinterviews, Schülertexte).

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2020/21