Es gibt reichtlich Gründe, um Agota Kristofs Roman Lʼanalphabète als lecture suivie am Ende der Sekundarstufe I bzw. in der Sekundarstufe II in das Zentrum einer Unterrichtsreihe zu stellen. Als autobiographischer Bildungsroman birgt das Werk starke Identifikationspotenziale für SchülerInnen. Die erzählte Migrationserfahrung mit Sprachwechsel/-schock eröffnet Möglichkeiten zum interkulturellen Lernen sowie zur Reflexion über mehrsprachige Lebensentwürfe. Ziel des Seminars ist, ausgehend von der Analyse der didaktischen Potenziale des Romans, eine konkrete Reihe zu planen, die inhaltlich mit den Anforderungen der Lehrpläne korrespondiert, sowie schlüssige Unterrichtsmateriale zur Förderung der Kompetenzen der SchülerInnen zu entwerfen. Dies setzt eine grundlegende Reflexion darüber voraus, wie die einzelnen Kompetenzen erweitert werden können und wo genau der Mehrwert des Einsatzes von Literatur im kompetenzorientierten Französischunterricht liegen kann. Es wird vorausgesetzt, dass der Roman vor Semesterbeginn gelesen worden ist.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2020/21