Die Frage nach bezahlbarem Wohnraum für alle ist vor allem durch das Wachstum der großen Städte in der letzten Dekade zu einem wichtigen Thema der Stadtentwicklung geworden. Denn der Zugang zu Wohnraum ist entscheidend für die Teilhabe am städtischen Leben. Um den steigenden Bedarf nach Wohnraum decken zu können, setzen viele Stadtregierungen auf die Förderung von Neubau, der jedoch ohne Subventionen für untere Einkommensschichten nicht bezahlbar ist. Durch die Privatisierung von Sozialwohnungen, Luxussanierungen oder hohe Mietsteigerungen sind viele Haushalte verdrängt und ganze Stadtviertel sozialräumlich umstrukturiert worden.

Das Seminar stellt unterschiedliche Wege und Instrumente der sozialen Wohnraumversorgung vor und stellt diese in den stadtgeographischen und –politischen Kontext. Die inhaltliche Betrachtung beginnt u.a. bei den Ursachen der (neuen) Wohnungsfrage sowie Gründen und Formen der Mieterverdrängung. Daran anknüpfend werden Möglichkeiten der zivilgesellschaftlichen und kommunalen (planerischen) Interventionen für einen sozialen Mieterschutz, des sozialen Wohnungsbaus und nicht-kommerzielle genossenschaftliche Wohnformen vorgestellt. Die Debatten um urbane Bewegungen gegen die dominierenden Formen der Wohnungsmarktpolitik, Rekommunalisierungen und Enteignungen großer Wohnungskonzerne werden dabei ebenfalls aufgegriffen und diskutiert.

Eine Vorbesprechung findet nicht statt. Alle Teilnehmenden sind gebeten, zur ersten Sitzung für die Themenvergabe zu erscheinen, um unnötigen organisatorischen Aufwand zu vermeiden. Wer den Termin nicht wahrnehmen kann, sollte sich vertreten lassen. 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2020/21