Alle TeilnehmerInnen, die auf meiner Liste stehen, wurden von mir bereits per E-Mail bzgl. der Zugangsdaten für Learnweb und Zoom kontaktiert. Sollten Sie zum Seminar zugelassen sein, aber keine E-Mail bekommen haben, schreiben Sie mir bitte (silvia.vogelsang@uni-muenster.de).

Der Begriff "Konstruktion" als grammatische Struktureinheit ist auf die Theorie der Konstruktionsgrammatik zurückzuführen. Diese vertritt die Auffassung, dass die Grundeinheiten der Grammatik nicht in Wörtern und Phrasen bestehen, die beliebig miteinander kombiniert werden können, sondern in musterhaften Strukturen - den (grammatischen) Konstruktionen. Hintergrund dafür ist die Beobachtung, dass sich nicht alle grammatischen Strukturen mit syntaktisch-kombinatorischen Regeln erklären lassen, sondern es vielmehr auch verfestigte syntaktische Muster gibt, die als konventionalisierte Form-Funktionspaarungen auftreten und eine Bedeutung aufweisen, die sich nicht aus den einzelnen formalen Bestandteilen ergibt.

In der Gesprächsanalyse und Interaktionalen Linguistik wurde in den letzten Jahren verstärkt auf die Konstruktionsgrammatik zurückgegriffen, um grammatische Strukturen in der Interaktion zu beschreiben. Genannt seien hier nur beispielhaft die sogenannten N-be-that-Konstruktionen („die Sache/das Problem ist, dass …“), die in der Interaktion eine projizierende Funktion einnehmen (Günthner 2008), und Relativkonstruktionen wie „ich bin ein Mensch, der …“, die gezielt zur Personenattribuierung eingesetzt werden (Birkner 2006).

Das Seminar widmet sich der Untersuchung ausgewählter Konstruktionen in interaktionalen Kontexten. Methodisch bedienen wir uns dabei der Ansätze der Gesprächsanalyse und der Interaktionalen Linguistik. In diesem Rahmen werden nicht nur wissenschaftliche Texte besprochen, sondern auch eigenständige Datenanalysen vorgenommen. Die Bereitschaft zur Transkription gesprochensprachlicher Daten wird bei allen Teilnehmenden vorausgesetzt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2020/21