Die Geschichtsdidaktik versucht den gesellschaftlichen Anforderungen an eine verantwortungsvolle historisch-politische Bildung in theoretischer, empirischer und pragmatischer Hinsicht gerecht zu werden. Da Gesellschaften einem steten Wandel unterworfen sind, muss sich auch die Geschichtsdidaktik neuen Herausforderungen stellen. Nach dem Konzept der Problemorientierung sowie der Orientierung an 'überzeitlichen' Schlüsselproblemen menschlicher Existenz (Klafki, Richtlinien und Lehrpläne NRW Oberstufe 1999) soll Geschichtsunterricht Lösungskompetenzen bzgl. aktueller Problemlagen ermöglichen. Aber welche 'Antworten' kann der sich naturgemäß auf die Vergangenheit richtende GU bieten?

Durch historisches Lernen und Denken sollen die Zeithorizonte Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sinnstiftend und handlungskompetent zusammengeführt werden. Hierfür ist es nötig, sich vergangenheitsbezogen gegenwärtigen und zukünftigen Grundfragen menschlichen Seins zu stellen, wie den zunehmenden Herausforderungen der globalisierten Welt, des entfesselten Kapitalismus mit verstärkter sozialer Ungleichheit, Bildungs-, Arbeits- und Wohnungsarmut sowie den revolutionären Umwälzungen in allen ökologischen, wirtschaftlichen, politischen und sozialen Bereichen durch Algorithmisierung, Computerisierung und Künstliche Intelligenz, Big Data, Advanced Analytics, Machine Learning und Neuronale Netzwkerke, kurz der Digitalisierung.

Konkrete aktuelle geschichtskulturelle und -unterrichtliche Angebote sollen darauf aufbauend untersucht werden, inwieweit sie diesen Herausforderungen gerecht werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2020/21