Die kanonischen Figuren und Daten der beginnenden europäischen Entdeckungen im 15. Jahrhundert sind bekannt: Die Umsegelung der Südspitze Afrikas durch Bartolomeu Dias um die Jahreswende 1487/88, die Landung Christoph Kolumbus in der Karibik im Jahr 1492, die Entdeckung des südlichen Seewegs nach Indien durch Vasco da Gama zwischen Sommer 1497 und Frühjahr 1498. Dabei gerät aus dem Blick, dass die Erforschung der Welt weder alleine ein europäisches Phänomen noch sich auf die Zeit etwa vom 15. bis zum 18. Jahrhundert beschränkt. Jenseits des genannten Zeitalters der europäischen Expansion gibt es eine ‚andere‘ Geschichte zwischen dem 7. und 15. Jahrhundert, die reich an Überraschungen ist. Unkonventionelle Daten bringen Landschaften und Figuren zum Vorschein, die in der europäischen Erinnerung weniger bekannt sind.

In der Lektüreübung werden wir diesen Landschaften und Figuren nachgehen und erzählende und nicht-erzählende Quellen bearbeiten, anhand derer Techniken der Quelleninterpretation und der historischen Darstellung eingeübt werden. Die Texte liegen teils in englischer und teils in deutscher Übersetzung vor; da wir aber auch den Originaltext berücksichtigen werden, sind weitere Sprachkenntnisse erwünscht.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2020/21