Am Ende des vergangenen Jahrhunderts und zu Beginn der 00er-Jahre versuchte Horst Fuhrmann mit seinen Büchern Einladung ins Mittelalter (1987) und Überall ist Mittelalter (2002) einem breiteren Publikum Einblicke in die Epoche zu vermitteln und auf die Gegenwart einer vergangenen Epoche hinzuweisen. Horst Fuhrmann hat dabei die grundlegende Arbeit von Historiker*innen gezeigt, nämlich sich über Texte, Bilder, Objekte und archäologischen Überreste dem Mittelalter zu nähern, um zu versuchen, aus diesen Erinnerungsfragmenten eine Welt zu rekonstruieren, die völlig anders ist als die unsrige, die aber unsere Welt weiterhin eingehend informiert. Auf der anderen Seite können gegenwärtige Probleme uns auch helfen, die Vergangenheit besser zu verstehen, da sie uns zu Begegnungen mit dem Mittelalter führen können, für die wir ohne die Erfahrungen in der Gegenwart nicht vorbereitet waren. Die Interaktionen zwischen Vergangenheit und Gegenwart sind multiple und verweisen uns immer wieder auf die Sinnbedeutungen von Geschichte. Ganz aktuell kommt als dritte Ebene hinzu, dass wir aus der Online-Erfahrung lernen sollten. Wie bringen wir die Ebenen zusammen?

In der Übung wollen wir die Auswertung von Daten und ihre Pflege einerseits und die Aufbereitung von historischen Themen unter Rückgriff auf digitale Medien andererseits einüben. Diese Instrumente werden von den Teilnehmer*innen exemplarisch und projektförmig angewandt. Die Zahl der Teilnehmer*innen ist auf 20 Studierende beschränkt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2020/21