Die Medien verkünden die Rückkehr der Religion. Soziologisch ist die Frage, welche politische, soziale und kulturelle Bedeutung Religion, Kirche und religiöse Bewegungen in modernen Gesellschaften besitzen, in-des umstritten. Auf der einen Seite behaupten Vertreter der Säkularisierungstheorie den Rückgang der ge-sellschaftlichen Signifikanz von Religion in modernen Gesellschaften. Andere Religionssoziologen vertre-ten dagegen die Position, dass Modernisierung lediglich zu einer Veränderung der dominanten Formen des Religiösen führt, aber die Vitalität von Religionen nicht einschränkt oder sogar befördert. Die zentrale Frage des Seminars lautet daher zum einen, wie wir die sozialen Lage von Religion in den ausgewählten west- und osteuropäischen Gesellschaften sowie in den USA angemessen beschreiben können, und zum andern, wie wir die regionalen Differenzen und die zeitlichen Veränderungen erklären können. Das Zentrum des Semi-nars bildet Beschäftigung mit empirisch fundierten Fallanalysen zum religiösen Wandel in ausgewählten Ländern (Westt- und Ostdeutschland, Niederlande, Italien, Russland, Polen, USA). Die Fallanalysen werden in den Rahmen von theoretischen Erklärungsansätzen eingebettet.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2020/21