Die friedliche Revolution in der DDR ist bis heute für viele Menschen in Deutschland ein Grund zum Feiern. Sie kam zustande aufgrund einer Vielzahl äußerer und innerer Faktoren. Der entscheidende Faktor aber war, dass die Massen nach Jahren des angepassten Schweigens ihre Angst überwanden und im Herbst 1989 protestierend auf die Straßen gingen. Wie konnte es dazu kommen? Das ist die erste Frage, mit der wir uns im Seminar auseinandersetzen wollen. Die zweite Frage lautet, wie aus dem Protest gegen eine Diktatur ein Ressentiment gegen die Demokratie werden konnte. Welche sozialen, politischen, kulturellen und ökonomischen Bedingungen tragen zum Erfolg des Rechtspopulismus in Ostdeutschland bei? Welche Rolle kommt dabei dem kulturellen Erbe der früheren DDR zu, welche den sozialen und wirtschaftlichen Erfahrungen im Transformationsprozess, welche dem politischen Handeln der Parteien und der Regierung? Auf der Grundlage ausgewählter Buchkapitel, Artikel und Aufsätze wollen wir über diese beiden Fragen ins Gespräch kommen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2020/21