Im aufgeklärten 18. Jahrhundert verändern sich die Kulturen menschlichen Zusammenlebens und das Selbstbild des Individuums radikal. Notwendig werden völlig neue Formen des Austauschs, als deren Modell sich der in einer ‚natürlichen‘ Sprache geschriebene Privatbrief herauskristallisiert. Die Vorlesung will in einem ersten Teil den ästhetischen Code dieser ‚Natürlichkeit‘ ausleuchten und deren revolutionäre Auswirkungen auf den zeitgenössischen Roman deutlich machen. In einem zweiten Teil wird der für das 18. Jahrhundert prominente Typ des Briefromans im Zeichen seiner kritischen und subversiven Rezeption und Umgestaltung im 20. Jahrhundert in den Blick genommen. Dabei werden uns Texte von Autor*innen wie Gellert, Sophie La Roche und Goethe, Kafka, Else Lasker-Schüler, Monika Maron u.a. beschäftigen.
Zu Semesterbeginn liegt ein Reader mit Seminarprogramm und Bibliographie im Copyshop M&M für Sie bereit; er enthält Ausschnitte aus allen zu lesenden Texten. Das ist die Lektüregrundlage der Vorlesung. Bitte besorgen Sie sich ihn rechtzeitig! Wer sich darüber hinaus über die zu besprechenden Texte informieren möchte, findet weitere Angaben auf meiner Homepage.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2020/21
ePortfolio: Nein