Hinweis: Im WiSe 2020/21 ist es geplant, dass diese Lehrveranstaltung in Präsenz stattfindet!

Achtung: die erste Sitzung der Lehrveranstaltung ist am 11.11.2020

Obwohl sie ursprünglich für die Interaktion mit Freunden und Bekannten entwickelt wurden, werden Soziale Medien wie Facebook, Twitter, Instagram und WhatsApp heute von vielen (insbesondere jüngeren) NutzerInnen verstärkt auch zur Rezeption von journalistischen Nachrichteninhalten genutzt: In 2019 gaben bereits 34 Prozent der Internetnutzer in Deutschland an, Soziale Medien regelmäßig als Nachrichtenquelle zu verwenden. Für 10 Prozent der Befragten sind die Sozialen Medien sogar die hauptsächliche und für 3 Prozent die einzige Nachrichtenquelle (Newman et al., 2019).

Die journalistischen Akteure haben die Bedeutung der Sozialen Medien mittlerweile erkannt: Über die Sozialen Medien kommt ein großer Teil des Traffics auf die eigene Webseite und kaum ein Nachrichtenanbieter kommt heute noch ohne eigene Fanpage, Like-Buttons und spezialisierte Social Media-Redakteure und Radakteurinnen aus.

Auch die kommunikationswissenschaftliche Forschung setzt sich in den vergangenen Jahren zunehmend mit dem Thema journalistischer Nachrichten in den Sozialen Medien auseinander. Die behandelten Fragestellungen sind dabei vielfältig: Welche Nachrichten werden von journalistischen und sonstigen Akteuren besonders stark in den Sozialen Medien verbreitet? Wer entscheidet, welche Nachrichten am Ende im Newsfeed zu sehen sind (journalistische Gatekeeper, die NutzerInnen selbst oder Computeralgorithmen)? Wie unterscheidet sich das journalistische Angebot in den Sozialen Medien von anderen Medienarten und wie bewerten die RezipientInnen dieses Angebot? Wie werden die Sozialen Medien in bestehende journalistische Strukturen eingebunden? Welche Medienwirkungen lösen Nachrichten in den Sozialen Medien aus? Fragen wie diese sollen auch im Mittelpunkt dieses Forschungsseminars stehen.

Nach einer kurzen Einführung in die theoretischen Grundlagen und einige ausgewählte Studien aus dem Forschungsstand zum Thema, sollen die Studierenden in Kleingruppen eigene Forschungsprojekte entwickeln. Diese sollen anschließend als kleine, quantitative Studien in Form entweder einer standardisierten Befragung oder Inhaltsanalyse umgesetzt werden. Neben forschungspraktischen Kompetenzen lernen die Teilnehmenden dabei, ihre Entscheidungen nachvollziehbar zu begründen. Im Laufe des Seminars werden alle Schritte des empirischen Forschungsprozesses durchlaufen: Von der Formulierung einer Forschungsfrage, über die theoretische Fundierung und Ableitung von Hypothesen, hin zur Planung, Durchführung, Auswertung und Dokumentation der empirischen Studie.

Literatur:
Newman, N., Fletcher, R., Kalogeropoulos, A., & Nielsen, R. K. (2019). Reuters Institute Digital News Report 2019, https://reutersinstitute.politics.ox.ac.uk/sites/default/files/inline-files/DNR_2019_FINAL.pdf.

Die weitere Literatur wird zu Beginn des Seminars bekanntgegeben bzw. während des Semesters gemeinsam erarbeitet.

Bemerkung:
Im Seminar wird die Bereitschaft zu einer aktiven Teilnahme und Gruppenarbeit erwartet. Die Seminarsprache ist deutsch – jedoch werden wissenschaftliche Fachartikel vornehmlich auch in englischer Sprache Teil des Seminars sein.

 

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2020/21