Im Zuge weitreichender Marktliberalisierung und dem Umbau der sozialen Sicherungssysteme ist die soziale Ungleichheit in vielen Industrienationen stark angestiegen. Während die Einkommen und Vermögen am oberen Ende der Verteilung immer stärker konzentriert sind, stagnieren die Einkommen der ärmeren Bevölkerungsteile. Gleichzeitig nehmen die Spaltungen am Arbeitsmarkt zu, da den gut abgesicherten Beschäftigten vielerorts eine wachsende Zahle von „Arbeitsmarktoutsidern“ gegenübersteht, die in befristeten und atypischen Beschäftigungen angestellt sind.

 

In dem Seminar betrachten wir, wie diese sozioökonomischen Ungleichheiten sich in (neue) gesellschaftliche Spaltungslinien, ungleiche Teilhabechancen und ungleiche Machtverhältnisse übersetzen. Dabei fragen wir erstens, inwiefern politische Einstellungen durch sozioökonomische Ungleichheiten geprägt sind. Zweitens werden wir Muster ungleicher politischer Teilhabe betrachten und fragen, wie diese mit sozioökonomischen Ressourcen zusammenhängen (bspw. Wahlbeteiligung, Parteiarbeit, Zusammensetzung der Parlamente). Drittens fragen wir, welche Folgen die beobachteten Ungleichheiten für die Wahl verschiedener Parteien und die politische Repräsentation sozialer Gruppen hat.

 

Ziel des Seminars ist es, die Wechselwirkungen zwischen sozialer und politischer Ungleichheit besser zu verstehen und die Studierenden in die Lage zu versetzen, aktuelle Forschungsergebnisse kritisch bewerten zu können.

 

 

Anforderungen:

 

Von den Studierenden werden eine hohe Bereitschaft zur selbstständigen Lektüre englischer und deutscher Texte und eine aktive Mitarbeit im Seminar erwartet.

 

Eine Studienleistung besteht darin, für zwei Sitzungen einen ca. 3-seitigen Essay zu verfassen, in dem der Pflicht- und der Zusatztext zur jeweiligen Sitzung kritisch vergleichend diskutiert werden. Die Essays müssen vor der Sitzung im Learnweb hochgeladen werden.

 

Als Prüfungsleistungen muss die Studienleistung erbracht sowie eine Hausarbeit nach Maßgabe der jeweiligen Prüfungsordnung geschrieben werden

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2020/21