Was ist die Quelle von Billigung oder Missbilligung? Sind es rationale, universell gültige Erwägungen, aus denen heraus wir einen Charakter oder eine Handlungsweise moralisch gutheißen, oder geben unsere Emotionen (und damit unsere letztlich kontingente natürliche Verfassung) den Ausschlag? Dies ist, ganz knapp gefasst, die Ausgangsfrage von Humes Untersuchung. Hume will keine Normen herleiten, sondern unsere tatsächliche moralische Praxis und deren psychologische Grundlagen analysieren. Dabei entwickelt er zugleich die von Shaftesbury und Hutcheson begründeten Moral-Sense-Theorien weiter. Humes scharfsinnige und stilistisch ansprechende Enquiry stellt einen schon zu seiner eigenen Zeit anerkannten Höhepunkt in der moralphilosophischen Debatte des 18. Jahrhunderts dar.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2020/21