Auf 50 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich!

Weder die Diskussion über schulische Leistungsbeurteilung, noch die Suche nach verbesserten und alternativen Formen des Umgangs mit Leistungen in der Schule ist neu. Spätestens seit Aufkommen der Reformpädagogik um 1900 erscheint die Praxis schulischer Leistungsbeurteilung als Baustelle, auf der es mal mehr, mal weniger betriebsam zugeht. Sowohl die Intensität als auch der inhaltliche Schwerpunkt der Diskussion um schulische Leistungsbeurteilung verändert sich immer wieder. So wurde über einen längeren Zeitraum ausgiebig über verschiedene Zeugnisformate diskutiert - allerdings weitgehend losgelöst von Fragen der Unterrichtsgestaltung und -entwicklung. In der aktuellen Auseinandersetzung mit dem Thema fallen zwei Dinge auf: Erstens rückt der alltägliche Umgang mit Schulleistungen in den Fokus, zweitens wird der Frage nach der Passung von Unterrichtsgestaltung und Leistungsbeurteilung mittlerweile als "Gretchenfrage" (Winter 2000) wirksamer Schul- und Unterrichtsentwicklung betrachtet. Mit der Zunahme offener, schüleraktiver und kooperativer Unterrichtsformen entsteht ein Spannungsverhältnis zwischen neuer Lern- und Förderkultur auf der einen und traditioneller Leistungskultur auf der anderen Seite. Vor diesem Hintergrund sollen im Seminar grundlegende und aktuelle Argumentationslinien sowie mögliche Perspektiven im Zusammenhang mit einer Weiterentwicklung schulischer Leistungsbeurteilung ebenso in den Blick genommen und kritisch hinterfragt werden wie traditionelle und sogenannte alternative/neue Instrumente der pädagogischen Diagnostik.


Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020