Für eine padägogisch-didaktische Perspektive ist es nicht ungewöhnlich, die Frage nach der Möglichkeit von Verständigung und Kommunikation im Unterricht verkürzend als eine Anreicherung von Wissen im Zögling zu betrachten. Es gehe darum, »Wissen« zu »vermitteln« und das möglichst effektiv und zudem möglichst effizient. Das Medium des Unterrichts als Instrument soll die gewünschten Ergebnisse erzielen. Bei Problemen sei entweder auf Seiten der Lehrkräfte (mangelnde Fach-/Didaktik-Ausbildung, als Person ungeeignet, u.Ä.), auf Seiten der Schüler (mangelnde Disziplin, Sozialisationsdefizite, »Sprachbarrieren«, u.Ä.) oder auf beiden bzw. sogar strukturellen Bedingungen des Schulapparats samt Bildungspolitik (Über-frachtung der Lehrpläne, Mangel an Lehrkräften, u.Ä.) zu suchen. Doch welche Form hat das Medium des Unterrichts überhaupt? Ist es »nur« Interaktion? Ist es »nur« der Vollzug eines Rollen-Musters im Sinne der Vorstrukturierung der sozialen Situation im Sinne von Lehrper-sonal und Schülerschaft? Inwiefern spielt die Möglichkeit, sich als Lehrpersonal und Schülerschaft über-haupt begegnen zu können überhaupt eine Rolle für das Problem der Verständigung? Mit diesen Fragen setzt sich das einführende Seminar grundlagentheoretisch auseinander. Es geht darum, 1) zu klären, was überhaupt als Verständigungsproblem in Frage kommt; 2) anhand ausgewählter Literatur zu zeigen, inwiefern auf diese Problematik reagiert werden kann; 3) vorzubereiten, dass eigene Arbeiten entstehen können mit dezidierter kommunikationstheoretisch-soziologischer Fragestellung (z.B. für Ausar-beitungen, Hausarbeiten, Abschlussarbeiten). Die aktive, regelmäßige Teilnahme am Kurs sowie die Bereitschaft zur regelmäßigen Lektüre von Seminar-texten sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme am Kurs.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020