Das Zeitalter der Moderne, das in Frankreich mit dem epochalen Umbruch von 1789 eingeleitet wurde, war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts keinesfalls nur ein Zeitalter der Revolutionen, sondern die Signaturen der Epoche waren ebenso durch Reformbemühungen, restaurative Strömungen und Phänomenen nachholender Modernisierung, schließlich auch durch den Beginn der industriellen Revolution geprägt. Die revolutionären Zäsuren verbanden sich darüber hinaus mit einem „Bruch des gesellschaftlichen Bewußtseins“ (Koselleck), der sich nicht nur als Folge, sondern mindestens genauso als Voraussetzung für die gravierenden Umbrüche in den Bereichen des kulturellen Lebens, der veränderten Kommunikationserfahrung und dem tiefgreifenden Wandel der Wertesysteme bewerten lässt. Der Kurs thematisiert die politischen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Strömungen des Zeitalters zwischen 1789 und 1848/49, das von einer erheblichen Dynamik und revolutionärem Konfliktpotential geprägt war.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020