Der staufische Kaiser Friedrich II. (1194-1250) wurde schon zu Lebzeiten kontrovers diskutiert. Die Urteile über ihn reichen vom „Staunen der Welt” bis zum „Tyrannen” und „Antichrist”. Sein Leben war von vielen Konflikten geprägt: mit den lombardischen Städten, mit dem Papsttum und mit dem eigenen Sohn Heinrich (VII.), der schließlich abgesetzt und eingekerkert wurde. Den größten Teil seines Lebens verbrachte Friedrich II. in Italien. Er förderte Kunst und Wissenschaft und gründete 1224 die Universität von Neapel. Zu seinen Hobbies gehörte die Falkenjagd, über die er ein bekanntes Buch verfasste. 1245 wurde er vom Papst Innozenz IV. auf dem Konzil von Lyon abgesetzt und verbrachte die letzten Jahre seines Lebens im Krieg.

In der Lektüreübung werden wir historiographische Quellen lesen, die das Leben Friedrichs aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Dazu gehören z.B. die Chronik des Richard von San Germano, die „Vita Innocentii IV.” des Nikolaus von Calvi, die Chronik des Salimbene von Adam und die Chronik des Matthew Paris. Da wir die Quellen im Original lesen werden, sind Lateinkenntnisse wünschenswert.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020