In modernen Gesellschaften nehmen wir die Veränderung der Familie mit dem Blick auf die jüngste Vergan-genheit meist als einen anhaltenden Prozess von Erosion und Pluralisierung wahr. Was wir sehen, sind ge-sellschaftliche Veränderungen, die das Ideal der klassischen Kernfamilie und damit Modelle der 50iger und 60iger Jahre in Frage gestellt und durch eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensentwürfe ersetzt haben. Die-ser Blick vermittelt uns aber nur ein eingeschränktes Bild. Die Bandbreite der Möglichkeiten familialer Ver-änderungen ist im Rahmen menschlicher Entwicklung noch um ein vielfaches höher und wechselhafter zu sehen. Ziel des Seminars wird es sein, einige dieser Veränderungen nachzuzeichnen, um die Verbindungen von familialer und gesellschaftlicher Entwicklung zu verstehen. Fragen nach jeweils vorherrschenden Ar-beitsteilungen zwischen den Kooperationspartnern, nach der Veränderung der Geschlechterverhältnisse, nach dem Umgang mit den Kindern, nach Familienidealen, nach dominanten Lebensformen und nach den prägenden Rahmenbedingungen sollen dazu beitragen die Institution Familie im Blick auf aktuelle und zu-künftige Entwicklungstendenzen besser zu verstehen. Literatur wird zu Beginn des Seminars ins learnweb eingestellt werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020