Die islamische Jurisprudenz hat über viele Jahrhunderte für beeindruckend stabile Rechtsverhältnisse gesorgt und ist auch nach der Systemkrise des 19./20. Jhdts. bedeutsam geblieben. Dem Auf und Ab der Dynastien und Reiche steht eine erstaunliche normative Kohärenz gegenüber. Aber ist der langlebige Erfolg ausgesprochener Prinzipientreue oder besonderer Flexibilität geschuldet? Die Veranstaltung wirft einen diachronen Blick auf konstitutive Grundfragen islamischer Normativität. Fragen und Debatten zu Territorium und Staatlichkeit, Prozess- und Beweisrecht sowie dem Umgang mit religiöser Differenz sollen schlaglichtartig beleuchten, welche Dynamiken sich in den vormodernen Rechtsordnungen und modernen normativen Debatten abzeichnen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020