Fridays for Future, Extinction Rebellion und Klimaaktivismus dominieren nicht nur die aktuelle mediale Berichterstattung, sondern auch die Wissenschaften postulieren einen Paradigmenwechsel: Sie rufen gegenwärtig mit dem Anthropozän ein neues Erdzeitalter aus, in dem der Mensch zur Naturkraft geworden ist und den Planeten unumkehrbar verändert hat. Der Begriff "Anthropozän" ist zwar aus unterschiedlichen Perspektiven kritisiert, erweitert und in Frage gestellt worden, doch auch aus den Künsten ist er längst nicht mehr wegzudenken. Künstler*innen thematisieren und visualisieren den Klimawandel, Umweltverschmutzung, Plastik in den Weltmeeren und Artensterben, um über Gegenwart und Zukunft des Planten zu reflektieren und mischen sich damit in die Anthropozändebatte ein. Im Seminar lernen wir unterschiedliche Positionen kennen und überlegen, ob Kunst helfen kann, das Anthropozän zu verstehen und sichtbar zu machen. Auch Fragen der Umweltgerechtigkeit und der ästhetischen Form von Protestaktionen werden diskutiert. Neben Werken der bildenden Kunst, die im Zentrum des Seminars stehen, werden auch Dokumentationen, Spielfilme und Hörspiele besprochen sowie theoretische Texte gelesen.

Semester: SoSe 2020