Saul A. Kripkes in einem Buch zusammengefasste Vorlesungsreihe „Name und Notwendigkeit“ ist einer der wichtigsten Beiträge zur Sprachphilosophie und Metaphysik des 20. Jahrhunderts. In den insgesamt drei Vorlesungen weist Kripke unter anderem die Auffassung zurück, dass Eigennamen eine Bedeutung haben. Dagegen spricht aus seiner Sicht, dass es sich bei Eigennamen wie z.B. „Peter“ oder „Aristoteles“ (im Unterschied zu Kennzeichnungen wie z.B. „der älteste Bruder von Hanna“ oder „der Lehrer Alexander des Großen“) um starre Bezeichnungsausdrücke handelt, die in jeder möglichen Welt dasselbe Objekt bezeichnen, sofern das Objekt in der entsprechenden möglichen Welt existiert.

Was für Eigennamen gilt, gilt Kripke zufolge auch für Ausdrücke für natürliche Arten wie „Wasser“ und „H2O“. Wenn es sich bei diesen Ausdrücken aber um starre Bezeichnungsausdrücke handelt, die in unserer Welt beide dieselbe natürliche Art bezeichnen, dann bezeichnen die Ausdrücke auch in jeder möglichen Welt dieselbe natürliche Art. Folglich ist der Satz „Wasser ist H2O“ notwendigerweise wahr. Zugleich drückt der Satz eine empirische Entdeckung aus. Nicht jede notwendigerweise wahre Aussage ist demnach analytisch wahr und a priori einsehbar.

Des weiteren argumentiert Kripke ausgehend von seiner Konzeption von Ausdrücken für natürliche Arten, dass Körper und Geist nicht identisch sind.

Aber welche Argumente stützen Kripkes Auffassung in Bezug auf Eigennamen und Ausdrücke für natürliche Arten? Und folgt das, was er daraus ableitet? Um diese Fragen zu beantworten, werden wir den Text „Name und Notwendigkeit“ im Seminar gemeinsam gründlich lesen und besprechen.

 

Das Seminar findet als Blockseminar statt. Eine Vorbesprechung zum Seminar wird am 27.04.2020 von 14-16 Uhr stattfinden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020