Der Standardkurs führt in die Grundlagen deutscher Außen- und Sicherheitspolitik ein. Den erforderlichen begrifflichen Klärungen und systematischen Einordnungen schließt sich die Betrachtung des außen- und sicherheitspolitischen Entscheidungsapparates an, bevor dann auf die historisch gewachsenen Konstanten und Handlungsmaximen deutscher auswärtiger Politik wie auch auf deren Veränderungen vor dem Hintergrund von Wiedervereinigung und neuer globaler Herausforderungen eingegangen wird.

 

Die Analyse der Praxis deutscher Außen- und Sicherheitspolitik geschieht unter Bezug auf sieben zentrale Handlungsfelder: Zunächst wird die deutsche Politik im Rahmen der drei traditionell wichtigsten außenpolitischen Bezugssysteme Deutschlands - EU, NATO/transatlantische Beziehungen und Vereinte Nationen – untersucht, um dann das Engagement im Rahmen von Entwicklung und ziviler Krisenprävention sowie die Problematik weltweiter Bundeswehreinsätze zu analysieren. Am Beispiel der Beziehungen zu China soll auch herausgearbeitet werden, ob und inwieweit die wachsende Bedeutung neuer Interessen und Partner Modifikationen der eingespielten Handlungsmuster auswärtiger Politik erforderlich macht.

 

Den Abschluss bilden perspektivische Überlegungen zur künftigen Rolle Deutschlands als europäischer Führungsmacht, als Partner im transatlantischen Zusammenhang sowie als Akteur in der globalisierten Welt.

 

Der Kurs wird als Blockseminar durchgeführt. Dazu findet am 24. April 2020 von 11.00 c.t. bis ca. 13.00 Uhr. in Raum SCH 100.107 eine Einführungsveranstaltung statt, in der nach der Vorstellung des Seminars auch die Referatsthemen verteilt werden. Das eigentliche Seminar wird dann am 12. Juni 2020 von 14.00 c.t. bis 18.00 Uhr sowie am 13. und 14. Juni 2020 jeweils von 10.00 bis 17.00 Uhr in Raum SCH 100.2 durchgeführt.

Als Prüfungsleistung ist im Regelfall neben einem Referat eine Hausarbeit von ca. 15 Seiten Umfang vorgesehen, die bis Ende des Sommersemesters 2020 vorgelegt werden muss.

 

Deutschlands Außen- und Sicherheitspolitik

24. April 2020, 11.00 c.t. bis ca. 13.00 Uhr

Einführung

Vorstellung des Seminarplans, Organisation, Themenvergabe

12. Juni 14.00 c.t. bis ca. 18.00 Uhr

Grundlagen

I Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik – Begriffliche Klärungen und systematische Einordnung

II Der Entscheidungsapparat in der Außen- und Sicherheitspolitik – Akteure, Kompetenzen, Verfahren

III Fundamente und Konstanten: Grundzüge deutscher Außen- und Sicherheitspolitik bis zur Wiedervereinigung

13. Juni 2020, 10.00 bis ca. 17.00 Uhr

IV Wiedervereinigung und neue Weltlage - Außen- und Sicherheitspolitik unter veränderten Bedingungen

Ausgewählte Handlungsfelder

V Deutschland in der Europäischen Union

Gastvortrag mit Diskussion: Winfried Nachtwei (tbc)

„Sicherheitspolitische Entscheidungsprozesse am Beispiel von Auslandseinsätzen der Bundeswehr”

VI Von der Verteidigungsallianz zur globalen Sicherheitsagentur – und zurück? Deutschland und der Wandel der NATO

VII Deutschland in den Vereinten Nationen

14. Juni 2020, 10.00 bis ca. 17.00 Uhr

VIII Die Beziehungen Deutschlands zu China

IX Entwicklungspolitik und zivile Krisenprävention

X Weltweite Bundeswehreinsätze: Die Streitkräfte als Instrument der Außenpolitik

Perspektiven

XI Deutschlands Außen- und Sicherheitspolitik in der globalisierten Welt

XII Abschlussdiskussion, Seminarbewertung

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020