Die Erforschung der Welt war ein zentrales Motiv der frühneuzeitlichen Globalisierung. Neben Handelsinteressen und der Eroberung fremder Welten stand ein frühes wissenschaftliches Interesse, das Flora und Fauna erforschte, systematisierte und dem europäischen Wissensdiskurs zugänglich machte. Zahlreiche neue, exotische Heilmittel fanden Eingang in medizinische Diskurse und alltägliche Praktiken einer Heilkunst, deren therapeutische Fähigkeiten noch sehr beschränkt waren. Die Integration exotischer Substanzen und die Sammlung indigener Wissensbestände stellte die europäischen Heilkundigen vor die Herausforderung, eigenes mit fremdem Denken in Dialog bringen zu müssen. Die Entwicklung neuer Vorstellung von Krankheit und Gesundheit, aber auch die wachsende Bedeutung der Botanik für die Produktion von naturwissenschaftlichem Wissen werden im Fokus des Seminars stehen. Es nimmt die Entwicklung von heilkundlichem Wissen, die Perspektive der Patienten und Heilkundigen und die Medien und Verfahrensweisen der Wissensproduktion in den Blick.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020