Der Mathematiker, Logiker und Philosoph Gottlob Frege (1848-1925) gilt als Begründer der modernen Logik und der analytischen Philosophie. Seine Schriften beeinflussten Geistesgrößen wie Bertrand Russell und Ludwig Wittgenstein. Noch heute stellen seine Ausführungen einen wichtigen Bezugspunkt in der Philosophie der Mathematik, der Logik und der Sprachphilosophie dar.

In diesem Seminar werden wir uns mit Freges Sprachphilosophie beschäftigen und dabei unter anderem auf folgende interessante Fragen und Thesen Freges stoßen: 1. Warum ist der Satz „Der Abendstern ist der Abendstern“ weniger informativ als der Satz „Der Abendstern ist der Morgenstern“? 2. Sätze wie „Nessie ist ein Ungeheuer“ sind weder wahr noch falsch. 3. Begriffe sind Funktionen. 4. Der Satz „Der Begriff ‚Pferd‘ ist kein Begriff“ ist nicht falsch. 5. Wahrheit lässt sich nicht definieren. 6. Gedanken existieren unabhängig vom Denkenden.

Um zu verstehen, wie Freges Antwort auf die genannte Frage lautet und wieso er die erwähnten Ansichten vertritt, werden wir eine Reihe von zentralen Texten Freges wie zum Beispiel „Über Sinn und Bedeutung“, „Über Begriff und Gegenstand“ und „Der Gedanke“ lesen.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020