„The future is dark, the present burdensome; only the past, dead and finished, bears contemplation” – mit diesen Worten eröffnet Geoffrey Elton sein klassisches Einführungswerk „The Practice of History” (1967). Auch zur Vergangenheit haben wir freilich nur mittelbar und fragmentarisch – über die noch erhaltenen Quellen – Zugang; und die Erschließung und Interpretation der Quellen, vor allem in ihrer authentischen Originalgestalt, ist ein ziemlich anspruchsvolles und schwieriges Geschäft. Wer im Archiv mit Originalquellen arbeitet, begegnet ungewohnten Textgattungen, schwer lesbaren alten Schriften und schwer verständlichen Sprachstilen.

Das Hauptseminar will hier weiterhelfen: es führt in die Praxis der Erschließung und Interpretation kirchenhistorischer Originalquellen ein und gibt Gelegenheit, sich unter fachkundiger Anleitung in der Lektüre alter Handschriften und in der Durchsicht alter Aktenbestände zu üben. Berücksichtigt werden Archivalien vom Spätmittelalter bis zum 20. Jahrhundert; einen Schwerpunkt des Seminarprogramms bilden halbtägige Archivbesuche (u.a. im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen, in Münster), bei denen an den Original-Archivalien die nötigen Fertigkeiten eingeübt werden.

Die Veranstaltung ist für interessierte Studierende der theologischen Master-/Magisterstudiengänge (Magister Theologiae; Master of Education; Master CKG) sowie für Doktoranden konzipiert. Studierenden, die eine auf Archivmaterial basierende Master-/Magisterarbeit oder Promotion planen, bietet sie eine fundierte Einführung in die Arbeit im Archiv und in den Umgang mit archivalischen Quellen. Im Rahmen der PO 17 kann das Seminar auch als Veranstaltung im Modul VM 15 („Spezialisierung II: Praxisfeld Wissenschaft und Forschung“) und im Rahmen des neuen theologischen Promotionsstudiengangs (Promotionsordnung 2017) als Veranstaltung im Modul 2 „Professionalisierung“ gewählt werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020