Anthropologie ist die Lehre vom Menschen bzw. die Theorie darüber, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Im Unterschied zu einer rein naturwissenschaftlichen, verobjektivierenden Beschreibung der Spezies Mensch geht die philosophische Anthropologie von der menschlichen Selbsterfahrung aus: Wir erfahren uns als Wesen, die eine einmalige Perspektive auf die Welt haben, ein eigenes Leben mit vielen Erfahrungen und Erinnerungen führen, zwischen alternativen Handlungsmöglichkeiten wählen und frei entscheiden können. Diese Selbsterfahrung könnte freilich auch (teilweise) eine Illusion sein. Aufgabe der philosophischen Anthropologie ist es, diese Fragen und Probleme argumentativ zu klären. Womöglich kann sie so einen Beitrag dazu leisten, dass wir uns als Menschen in dieser Welt orientieren und unser Leben und Zusammenleben als bereichernd und beglückend erfahren können.

 

Voraussichtliche Gliederung:

  1. Einführung: Anthropologie und Selbsterfahrung
  2. Annäherung an den Begriff der Person
  3. Subjektivität und bewusstes Leben
  4. Zum Leib-Seele-Problem
  5. Zum Problem der Willensfreiheit
  6. Konturen der Freiheit: Gewissen, Leiblichkeit, Gemeinschaft, Sterblichkeit
  7. Emotionstheorien
  8. Epilog: glückendes Menschsein

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020