Die Analyse von Diskursen richtet sich auf die Analyse längerer Zeiträume und zielt darauf ab, Gegen-wartsphänomene (Diskurse, Wissensordnungen) in ihrer historischen Genese zu erklären. Die Diskursana-lyse gehört damit zu den historischen Methoden und unterscheidet sich von den hermeneutischen For-schungsverfahren der qualitativen Sozialforschung. Was als Diskurs bestimmt werden kann, entscheidet sich zentral über das Kriterium, ob sich unterschiedliche Praktiken auf einen übersituativen, überindividuel-len und stabilen Sinn beziehen bzw. einen solchen herstellen. Die Macht des Diskurses wird dabei als ein produktives Moment gedacht, etwa als „Redeaufforderung” (Foucault), das verschiedene Deutungen und Handlungsformen stützt, während es andere erschwert oder verhindert. Ziel des Seminars ist die Erarbeitung der theoretischen Grundlagen, der Schlüsselbegriffe, der Varianten und der Vorgehensweise der wissenssoziologischen Diskursanalyse (WDA).

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020