Massenmedien erfüllen im komplexen Prozess der politischen Meinungsbildung grundlegende Funktionen: Sie fungieren als Wissensvermittler, setzen als solche politische Themen auf die Agenda und schaffen die Voraussetzung einer freien und umfassenden Meinungsbildung. Medial vermittelte Informationen und die Bildung einer politischen Meinung sind somit untrennbar miteinander verwoben. Sowohl online als auch offline werden Rezipierende heute zunehmend mit (neuen) Beeinflussungsstrategien verschiedenster Akteure konfrontiert, die Medien nutzen, um im Meinungsbildungsprozess Einfluss zu erlangen. So kann beispielsweise ein bestimmter Interpretationsrahmen geschaffen oder die Perzeption des Meinungsklimas in der Gesellschaft durch Medien beeinflusst – und so schlussendlich auch eine persuasive Wirkung entfaltet werden.

Im Rahmen des Seminars werden theoretische Ansätze der Medienwirkung behandelt und anhand wissenschaftlicher Studien zur Wirkung auf Einstellungsebene diskutiert.  Dabei werden auch aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen betrachtet – wie beispielsweise Desinformationskampagnen, datenbasierte und personalisierte Wahlwerbung oder Populismus als Kommunikationsstrategie.


Semester: SoSe 2020