Die Interaktionale Linguistik widmet sich der Untersuchung sprachlicher Strukturen in sozialer Interaktion – also z.B. in WG-Gesprächen, in WhatsApp-Gruppenchats oder in Telefonaten zur Terminvereinbarung. Im Gegensatz zu monologischer Sprache (z.B. in Zeitungsartikeln oder Nachrichtensendungen) ist interaktionale Sprache dadurch geprägt, dass die Interagierenden in wechselseitiger Bezugnahme aufeinander gemeinsam Bedeutung herstellen. Somit entwickelt sich der sequenzielle Verlauf des Gesprächs zeitlich und meist relativ spontan. Wie sich dies auf sprachliche Strukturen auswirkt, wie die Interagierenden ihre sprachlichen Beiträge gestalten und aufeinander abstimmen und wie Sprache als Ressource für die Lösung von in der Interaktion auftretenden Problemen (etwa die Organisation des Sprecherwechsels) genutzt wird, soll im Seminar erarbeitet werden. Die Bereitschaft zur eigenständigen Datenerhebung und -transkription wird bei allen Teilnehmenden vorausgesetzt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2020