Die Übung beschäftigt sich mit den zahlreichen Jugend- und Reformbewegungen, die sich in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts und den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts insbesondere im Deutschen Kaiserreich bzw. der Weimarer Republik in großer Vielzahl entwickelten und organisierten, die als eigenständige Bewegungen 1933 vom national-sozialistischen Regime verboten wurden und sich nach 1945 teilweise neu formierten. Ziel der Übung ist es, die Hintergründe ihrer Entstehung, ihre jeweiligen ideellen Grundlagen und Anliegen sowie Organisationsformen und Bedeutungen bis 1933 näher und im Vergleich zu erfassen. Untersucht werden diesbezüglich verschiedene, nicht immer klar zu trennende Jugendbewegungen (u.a. Freideutsche Jugend, Wandervogel), Lebensreformbewegungen (u.a. betr. Naturheilkunde, Vegetarismus, Gartenstadt, Freikörperkultur), sozialpolitische und wirtschaftspolitische Bewegungen (u.a. Genossenschaftsbewegung, Landkommunebewegung, „natürliche Wirtschaftsordnungsbewegung“) sowie verschiedene neureligiöse bzw. spirituelle Bewegungen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2020