In globalhistorischer Perspektive ist ein Kennzeichen der Epoche vom 15.-20. Jahrhundert die koloniale bzw. imperiale Expansion europäischer Mächte. Mit dieser Expansion, die nicht immer mit europäischer Herrschaft gleichzusetzen ist, und der Etablierung formaler oder informeller Herrschaftsverhältnisse nahmen die verschiedenen europäischen Mächte Einfluss im politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben vieler Gesellschaften in Afrika, Amerika und Asien. Sie mussten sich aber immer auch auf die Gesellschaften einstellen, auf die sie trafen. Das heißt, ihre Macht war nie vollkommen. So hing die konkrete Ausformung kolonialer Herrschaft nicht nur von der jeweiligen europäischen Kolonialmacht und den sich über die Jahrhunderte wandelnden Bedingungen ab, sie war vielmehr in einem großen Maße von den autochthonen Strukturen geprägt. Die Vorlesung wird in dem angestrebten Überblick über die „europäische Expansion“ in diesem Sinne die Kolonisierten ebenso wie die Kolonialherren als Akteure in den Blick nehmen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20