Lässt sich das Geschlecht wählen? Wir sind befremdet, abweisend oder neugierig, wenn wir über Transgender-, Intersex- oder Neutroi-Menschen etwas hören oder ihnen begegnen. Die „Betroffenen” selbst beklagen mangelnde Anerkennung und Stigmatisierung. Was wissen wir über ihre sozialen und biologischen Geschlechtsidentitäten und Lebensformen? Welche Erkenntnisse bieten die Sozial- und Kulturwissenschaften, die Medizin und Biologie, und wie können wir diese Erkenntnisse einordnen, ohne biologistisch oder konstruktivistisch zu verkürzen? Referate sollen diesbezüglich eine Grundlage schaffen.

Das Seminar versucht, sich der Lebenswelt Betroffener über Filme wie „Tomboy” (2011), „The Danish Girl” (2015) oder „Eine fantastische Frau” (2017) zu nähern. Insbesondere mit Mitteln der Filmanalyse und der Narrativen Ethik werden künstlerische Gestaltungen diskutiert. Außerdem werden ethisch-normative Fragen behandelt: Ist es vertretbar, abweichend vom biologischen Geschlecht die Gender-Identität zu wählen? Wie sollte man mit Menschen, die bei ihrer Geburt kein biologisch eindeutiges Geschlecht haben, umgehen? Referate aus ethisch-theologischer Sicht werden die Filmdiskussionen ergänzen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20