Während in älteren soziologischen Theorien wie der Weltsystem-Theorie von I. Wallerstein und der zentralörtlichen Theorie von W. Christaller Peripherien als rückständig, untergeordnet und abhängig von den Metropolen dargestellt worden sind, hat sich in der aktuellen Forschung die Sichtweise verändert. Neuerdings wird die Bedeutung von Peripherien, Grenzbereichen oder Gebieten außerhalb des kontrollierten Einflussgebietes für das Zentrum hervorgehoben und auch archäologisch systematisch erforscht. In dem Seminar werden die archäologischen Befunde und Funde aus Zentren von mesopotamischen Reichen sowie aus Regionen an der vermeintlichen Peripherie unter den Aspekten der Wechselwirkung von Zentrum und Peripherie sowie der Verschiedenheit „peripherer“ Regionen untersucht. Schwerpunkte werden auf dem sog. Uruk World System des späten 4. Jt. v. C. sowie in der Zeit der assyrischen und babylonischen Großreiche des 1. Jt. v. Chr. liegen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20