Von einer „verordneten Finsternis” (A. Bühler) im Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I hin zur hochspezialisierten akademischen Teildisziplin: Der Sprung vom Erfahrungshorizont der Schule in die Hörsäle der Universität scheint ein gewaltiger. Daher gilt es zunächst ,eine gemeinsame Wissensbasis zu erarbeiten: Die Vorlesung wird einen Überblick über die grundlegenden Ereignisabläufe, Entwicklungsstränge und Strukturen vom 5. bis zum 15. Jahrhundert mit Schwerpunkt auf dem römisch-deutschen Reichsgebiet geben. Exemplarisch soll daneben anhand ausgewählter Gegenstandsbereiche die Erkenntnismöglichkeiten der Mittelalterforschung vorgestellt werden. Im steten Rückgriff auf die Quellen als die Grundlage historischer Erkenntnis gilt es Methoden, Positionen und Probleme eines Zugriffs auf vergangene Wirklichkeitswelten zu erörtern. Auf diesem Wege wird die Vorlesung weniger ein einheitliches Portrait der Epoche Mittelalter zeichnen als vielmehr ein Panorama von der Vielfalt ihrer Erforschung entfalten.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20