Bildliche Darstellungen von früh- und hochmittelalterlichen Herrschern finden sich vornehmlich auf Münzen und Siegeln, aber auch in prunkvollen Handschriften, die für den Gottesdienst bestimmt waren, sowie in Rechtstexten. Von kunsthistorischer Seite wurden sie lange Zeit vor allem als Glanzleistungen der frühmittelalterlichen Buchmalerei betrachtet. Für den Historiker sind sie indes als Widerspiegelung der Vorstellungen von königlich-kaiserlicher Herrschaft interessant, die die Epoche prägten. Wie ließen sich die Herrscher darstellen oder wie wurden sie dargestellt? Welche Auffassungen vom König- oder Kaisertum werden darin sichtbar? Kann aus der Gesamtkonzeption eines Bildes und der Gestik der Dargestellten auf gesellschaftlich-politische Zustände oder erwartete Verhaltensweisen des Herrschers geschlossen werden? Anhand dieser und ähnlicher Fragestellungen soll in der Vorlesung eine zentrale Überlieferung der hochmittelalterlichen Geschichte vorgestellt und erörtert werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20