Im Rahmen des deutschen Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) wurde eine repräsentative Unterstichprobe im Umfang von 2863 Familien mit Kindern im Alter von 7-17 Jahren vertiefend zum seelischen Wohlbefinden und Verhalten befragt. Insgesamt zeigen 21,9 % aller Kinder und Jugendlichen Hinweise auf psychische Auffälligkeiten. Die Diskussion der KIGGS-Studie bildet – selektiv rezipiert – den ersten Teil des Seminars. In zweiten Teil des Seminars wird diskutiert, was die Ursachen dieser relativ hohen Belastungen der Kinder und Jugendlichen durch psychische Probleme ist. Hier bietet sich der Bezug auf konkrete Theorien der Gesundheitswissenschaften an (Resilienz, HAPA-Modell, Salutogenese, Stressmodelle), die die Daten der KIGGS-Studie möglicherweise erklären können. Im dritten Teil des Seminars wird die Frage nach konkreten Intervention und Präventionsansätzen aufgeworfen. Hier sind jene Maßnahmen anzuführen, die mit dem Begriff Empowerment bezeichnet werden und die Stärkung der Handlungsfähigkeit der Akteure zum Ziel haben. Aber auch hier soll weniger der Fokus auf solche abstrakte Konzeptionen gerichtet werden, sondern an konkreten Beispielen (Stressbewältigung, Suchtprävention, Mobbing) gezeigt werden, was solche Präventionsansätze konkret in der Schule bewirken bewirken können. Die Interventionen und Programme sollen Bedingungen erzeugen, in denen sich psychi-sche Gesundheit entwickeln kann und nicht nur angestrebt wird, dass psychische Störungen, Behinderungen, Auffälligkeiten vermieden werden. Die Frage ist, ob und in welchem Umfang dies überhaupt möglich ist. Der Erwerb von Leistungsnachweisen im Rahmen einer schriftlichen Präsentation ist möglich.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20